Stadt Rhodos - Großmeisterpalast
Überblick
Zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Insel Rhodos zählt der auf dem höchsten Punkt der historischen Altstadt liegende Großmeisterpalast des Johanniterordens. Der 80 mal 75 Meter große Bau entstand auf den Resten der byzantinischen Akropolis. 1856 wurde der Palast durch eine Explosion zerstört. Der Großmeisterpalast wurde im 14. Jahrhundert als Residenz des Großmeisters des Johanniterordens errichtet. Nach der osmanischen Eroberung der Insel und dem Abzug der Ritter nach Kreta im Jahre 1522 diente er als Gefängnis und Pulvermagazin.
Geschichte
Der Großmeisterpalast der Ritter von Rhodos (Griechisch: Παλάτι του Μεγάλου Μαγίστρου) ist auch bekannt als Kastello. Es handelt sich hier um eine mittelalterliche Burg auf der Insel Rhodos in Griechenland. Der Palast ist eines der wenigen Beispiele der gotischen Architektur in Griechenland. Der Palast wurde u.a. auch als Zitadelle, als Hauptquartier und als Festung der Johanniterritter genutzt. Gebaut wurde der Palast ursprünglich im späten 7. Jahrhundert als byzantinische Zitadelle. Nachdem die Johanniterritter im Jahre 1309 Rhodos und einige andere griechische Inseln wie Kalymnos und Kastellorizo besetzt hatten, vereinnahmten sie die Zitadelle und machten sie zu ihrem Verwaltungszentrum.
Sie erweiterten das Gebäude und es entstand der Palast ihres Großmeisters. Im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts wurden eine Reihe weiterer wichtiger Veränderungen am Baukörper vorgenommen. Der Palast wurde beim ersten Angriff einer osmanischen Armee 1480 beschädigt, weitere Schäden entstanden während des Erdbebens von 1481. Bald darauf schon wurde der Palast wieder instand gesetzt und die Festungsmauern den damaligen Erfordernissen angepasst. Nachdem die Insel vom Osmanischen Reich erobert wurde, nutzte man den Palast als Lagerstätte und Munitionsdepot. Auch der Kirchturm der Ordenskirche St. Johannes im Kolachium wurde als Munitionslager genutzt.
Eine schwere Explosion im Jahr 1856 im Turm der Kirche St. Johannes brachte diese zum Einsturz und beschädigte den unteren Bereich des Großmeisterpalastes. Infolgedessen wurden auch viele Räume im ersten Stockwerk zerstört. Während der Herrschaft der Italiener über Rhodos restaurierte der italienische Architekt Vittorio Mesturino die beschädigten Teile des Palastes bis etwa 1940. Geplant war, in seinen Räumen eine Residenz für den König von Italien, Viktor Emmanuel III. zu errichten. Auch der faschistische Diktator Benito Mussolini, dessen Name noch auf einer großen Tafel am Eingang zu sehen ist, sollte hier Aufnahme finden.
Der Zweite Weltkrieg veränderte die Situation auf der Insel Rhodos und am 10. Februar 1947 beendete der Friedensvertrag mit Italien im Rahmen der Pariser Friedensverträge die Herrschaft Italiens über die Insel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Rhodos und die anderen Inseln des Dodekanes zunächst ein Protektorat unter britischer Aufsicht. 1947 wurden sie an das Königreich Griechenland angeschlossen. Der Palast wurde danach in ein Museum umgewandelt und wird heute von Millionen von Touristen besucht, die auf der Insel ihre Ferien verbringen. Im Jahre 1988 hatte Griechenland mit dem damaligen Ministerpräsidenten Andreas Papandreou die rotierende Präsidentschaft der EU inne. Zu diesem Anlaß trafen sich die Ministerpräsidenten der Europäischen Gemeinschaft in Rhodos, um im Großmeisterpalast dieses Ereignis zu feiern [1].
Informationen:
Adresse:
Großmeisterpalast Rhodos
Ippoton Street, Kleovoulou Square,
Medieval City, 85100 Rhodos,
Dodekanissos, Greece;
Telefon: +30 22413 65270,
Fax: +30 22410 21954,
Internet: odysseus.culture.gr/
Öffnungszeiten:
1. April - 31. Oktober - Montag - Sonntag von 08.00 - 20.00 Uhr;
1. November - 31. März - Dienstag - Sonntag von 08.00 - 15.00 Uhr;
Kirche St. Johannes im Kolachium
Diese Kirche war die Hauptkirche der Johanniterritter, sie befand sich auf dem höchsten Punkt des Kolachiums, direkt gegenüber dem Palast des Großmeisters. Wahrscheinlich begannen die Bauarbeiten zu dieser Kirche bereits kurz nach der Übernahme der Insel im Jahr 1310. Vier Jahre später - 1314 - wurde St. Johannes im Kolachium eingeweiht. Die Kirche war für die Ritter wie für die Mitglieder einer Ordensgemeinschaft ein Ort des gemeinschaftlichen Lebens. Hier wurden sowohl religiöse Zeremonien als auch politische Gegebenheiten, soweit sie mit dem Orden in Zusammenhang standen, praktiziert. Insgesamt soll die Kirche sieben Kapellen besessen haben, die in den Jahren der Herrschaft der Ritter nach und nach hinzugefügt wurden.
Der Kirche stand ein Prior vor, der vom Rat der Ritter bestimmt wurde. Während der osmanischen Herrschaft wurde die Kirche, wie andere Kirchen in Rhodos auch, in eine Moschee umgewandelt. Im Jahre 1856 brachte eine große Explosion in einem vergessenen Pulvermagazin unter dem Glockenturm das ganze Gebäude der Kirche zum Einsturz. Neben oder oberhalb der heutigen Ruinen der Kirche ist noch das von den Türken im neoklassizistischen Stil errichtete Schulgebäude vorhanden.
Festungsmauern
Die Altstadt von Rhodos, die seit 1988 zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, liegt zum Teil auf einem Hügel und ist von einer vier Kilometer langen Festungsmauer umgeben, die bis an den Hafen der Stadt reicht. Am höchsten Punkt der Altstadt liegt der Großmeisterpalast des Johanniterordens, der heute ein Museum beherbergt, in dem römische und griechische Skulpturen ausgestellt sind sowie zahlreiche Mosaiken. Die Ritterzeit endete für Rhodos 1522 mit der Eroberung der Stadt durch die Osmanen....
Weitere Informationen zu den Festungsmauern der Johanniterritter in der Altstadt von Rhodos finden Sie hier....!
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zum Großmeisterpalast der Johanniterritter basieren auf dem Artikel Großmeisterpalast (Rhodos) (Stand vom 19.04.2014) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Das Foto "Großmeisterpalast, Palasteingang - Autor: I, Sailko" ist lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".