Insel Kos
Überblick
Kos ist eine zu den Dodekanes gehörende griechische Insel an der Küste von Karien. Die Insel liegt schon in Sichtweite der türkischen Küste. Die 40 Kilometer lange und 8 Kilometer breite Insel hat eine Gesamtfläche von etwa 290 Quadratkilometer. Im Norden der Insel beim Hauptort Kos beträgt die Distanz zum türkischen Festland (Halbinsel bei Bodrum) nur etwa 4 Kilometer. Auf der Insel gibt es fruchtbare Ebenen und karge Anhöhen, die Südhälfte ist durch mittelhohe Gebirge geprägt, deren höchste Erhebung der Dikeos (875 m) ist. Geologisch besteht die Insel aus Schiefer, Kreidekalk und Tertiärschichten, mit mehreren meterdicken Lagen quartärem vulkanischen Tuffs obenauf.
Platane
Die Insel Kos hat schätzungsweise etwa 30 000 Einwohner. Kos besitzt auch einen Internationalen Flughafen, der saisonabhängig auch von Deutschland aus angeflogen wird. Die Hauptstadt der Insel ist der gleichnamige Ort Kos, der das touristische und kulturelle Zentrum der Insel darstellt. Am Hafeneingang steht die im Jahr 1315 durch die Johanniter erbaute Festung Neratza. Der antike Arzt Hippokrates (460 - 375 v. Chr.) ist hier auf Kos geboren. Im Stadtzentrum steht die Platane des Hippokrates, wo der Arzt der Überlieferung nach gelehrt haben soll. Die Äste des alten Baums werden heute durch ein Gerüst gestützt. Das Alter des Baumes ist schwer bestimmbar- Botaniker kommen in ihrer Schätzung auf etwa 500 - 600 Jahre.
Sehenswürdigkeiten
Die kleine Stadt Kos ist Standort des Internationalen hippokratischen Institutes und des Hippokrates-Museums. Die Insel ist durch ihre langen Sandstrände mit großen Hotels bekannt, doch sie bietet auch den Reiz abgelegener Dörfer. Kos-Stadt bietet neben der beschaulichen Atmosphäre der Altstadt und den Resten aus der römischen, byzantinischen und türkischen Epoche eine nicht zu unterschätzende Anziehungskraft. Auch der Hafen ist schön gegliedert und bietet mit dem Kastell der Johanniter-Ritter eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Insel. Von hier aus bieten sich viele Ausflugmöglichkeiten mit dem Schiff zum Besuch der Nachbarinseln an. Auch eine Linie der Flying Dolphin verbindet die Insel mit Rhodos in südlicher Richtung und bis hinauf nach Patmos und Samos im Norden.
Weitere Informationen zur Geschichte der Johanniter-Ritter finden Sie hier....!
Weiterhin interessant sind die Besichtigungen einiger Bergdörfer, Kirchen, Klöster und die Reste einer Festung bei Antimachia, einer ehemaligen Festung der Johanniter. Sehenswert ist auch das Museum für Altertumskunde in Kos-Stadt am Platz der Freiheit (Platía Eleftherías). Südlich von Kos-Stadt befinden sich die sogenannten heißen Quellen (Embrós Thermá). Als größte Sehenswürdigkeit wird das Asklepeion (Asklipíon) gepriesen. In der Hauptsache natürlich wegen des großen Lehrmeisters, der hier auf der Insel seine Geburtsstätte hatte - Hippokrates. Einst ein beliebter Badeort reicher Römer und davor ein Tempel zu Ehren des Gottes der Heilkunst, Asklepios, bei uns unter Äskulap bekannt.
Sie kennen alle das Zeichen vieler Apotheken mit dem Äskulapstab, das die Heilkunst der Medizin symbolisieren soll. Auf der unteren Ebene des Asklepeions befinden sich die römischen Thermen. Etwas höher liegen die Reste des Asklepios-Tempel, deren Säulen Sie auf dem Titelfoto dieser Seite bewundern können. Der Tourismus bildet den Hauptwirtschaftszweig, landwirtschaftlich werden neben Getreide (Weizen) auch Trauben, Mandeln, Feigen, Oliven und Tomaten angebaut. Kos gehört zu den ersten griechischen Inseln, die ihren Elektrizitätsbedarf größtenteils mit Windenergie decken. Dazu wurde am östlichen Ende der Insel ein großer Windpark installiert.
Geschichte
Die Insel Kos weckt das Interesse des Besuchers durch eine Fülle von Denkmälern, die von der Antike, der byzantinischen Epoche, der türkischen Epoche sowie der Neuzeit zeugen. Man nimmt an, dass die ersten Bewohner der Insel die Karer waren, ein altgriechischer, ionischer Stamm, der auf dem gegenüberliegenden Festland (heute Türkei) siedelte. Die ersten griechischen Kolonialisten waren die Pelasger aus Thessalien, der wichtigste vorhellenische Stamm, der sich in ganz Griechenland und Kleinasien ausbreitete. Hinweise auf die Ansiedlung der Pelasger auf der Insel geben die Ruinen großer Bauten, die in der Nähe von Palaioskala und Agios Phokas gefunden wurden.
Seit 546 unter persischer Kontrolle gehörte Kos ab ca. 450 zum attischen Seebund und fiel 405 an Sparta. Von der Mitte des 4. Jahrhundert bis zur Eroberung durch Alexander den Großen stand Kos unter der Oberherrschaft der karischen Hekatomniden in Halikarnassos, dem heutigen Bodrum. 366 v. Chr. wurde an der Nordostspitze der Insel die neue Hauptstadt Kos gegründet und wenig später an der Stelle eines Apollon-Haines das Heiligtum des Asklepios erbaut.
Im 2. Jahrhundert v. Chr. war die Insel Kos Teil des Römischen Reiches, später des Byzantinischen Reiches. Danach wurde die Insel durch die Venezianer erobert, die sie dann an den Johanniter Orden (wahrscheinlich zwischen 1331 - 1346) verkauften. Zweihundert Jahre später wurde der Johanniter-Orden durch eine türkische Invasion bedroht und verließ die Insel. Die Insel Kos war über einen Zeitraum von 400 Jahren im Besitz des osmanischen Reiches.
Kefalos
1912 annektierte die Republik Italien die Insel und nannten sie Coo. Im Rahmen der Operation Eisbär vom 3. Oktober 1943 besetzte die Deutsche Wehrmacht die Insel Kos bis zum Kriegsende. 1.388 britische und 3.145 italienische Soldaten gerieten in Gefangenschaft. 1947 wurde die Insel von Großbritannien dem Staat Griechenland als Protektorat überlassen. Die ursprüngliche Hauptstadt Astypalaia, die auch der Geburtsort von Hippokrates sein soll, heißt heute Kefalos und liegt im Westen der gleichnamigen Halbinsel [1].
Kos heute
Die Insel Kos mit ihren langen und feinen Sandstränden an der Nordküste ist ein ideales Ziel für jeden Strandurlauber. Die Ferienorte Marmari und Tigaki verbinden genau das, was Griechenland-Touristen bevorzugen - ursprünglich griechische Lebensart und herrliche Badestrände. Sanfte Naturlandschaften laden darüber hinaus zu ausgedehnten Radtouren ein, bei denen man die Insel und deren Bewohner hautnah kennenlernen kann. Kos heißt auch der geschäftige Hauptort der Insel, wo fast rund um die Uhr was los ist.
Palio Pyli
Einer der verlassenen Orte auf der Insel Kos ist das Dorf Palio Pyli. Es handelt sich hier um das Dorf Palio Pyli, zu dem einst auch eine Burg gehörte. Der Ort befindet sich in der Gemeinde Dikeos auf der griechischen Insel Kos. Die Ruinen liegen am Nordhang des Inselgebirges und bieten sehr gute Ausblicke auf die Orte Marmari, Tingaki, den Salzsee Alykes und das Meer. Die Burg wurde wohl im 11. Jahrhundert erbaut. Im 15. Jahrhundert zogen die Peleten in die Burg und gründeten unterhalb dieser das Dorf. Es war vom Meer aus nicht zu sehen und daher gut gegen Angriffe von Piraten geschützt. Im Jahre 1830 wurden die Burg und das Dorf wegen einer Choleraepidemie verlassen. Zwischen zum größten Teil zerfallenen Häusern sind zwei im 11. Jahrhundert erbaute Kirchen, Kirche Asómati Taxiárches Gavriíl ke Miachaíl und die Marienkirche Panagía ton Kastrianón, erhalten [2].
Bedeutende Orte
Seit einigen Jahren hat die Insel Kos eine der wenigen Marinas in Griechenland (u.a. auch die Insel Samos - Marina bei Pythagorion). Die Kos-Marina ist Anlaufpunkt für private Segler und Motoryachten, aber auch Stützpunkt der großen Yachtcharterfirmen. Bedeutende Orte auf der Insel Kos sind Kardamena, Kefalos, Tigaki, Andimachia, Mastichari, Marmari und Pyli. Kleinere Orte sind Zia, Zipari, Platani, Lagoudi und Asfendiou. Wegen der fast ständig wehenden Winde ist die Insel natürlich auch bei den Surfern ein beliebter Treffpunkt.
Quellenangabe:
1.: Die Informationen zur Insel Kos basieren auf dem Artikel Kos (Stand vom 28.12.2008) und stammen mit den Fotos "Johanniter Kastell von der Seeseite" - "Römische Ruinen" - "Am Hafen von Mastichari" - "Ausblick auf Kefalos" aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz [34 KB]
für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. Die Fotos "Platane des Hippokrates - Autor: Heiko Gorski" - "Ruinen der Festung Andimachia; Ruinen des Asklepieion; (2 Fotos) - Autor: Tedmek" sind lizenziert unter der Creative Commons-Lizenz „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".
2.: Wikipedia